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Drohende Arbeitnehmerüberwachung mit dem Microsoft Productivity Score

Microsoft hat in einem der jüngsten Updates für das Software-Bundle und den Cloudservice „Office 365“ ein Feature hinzugefügt, mit welchem Unternehmen ihre Arbeitnehmer in erheblichem Umfang überwachen können. Microsoft selbst wirbt damit, dass der neue s.g. „Productivity Score“ dazu genutzt werden könne, Arbeitszeiten von Arbeitnehmern zu überwachen, ineffiziente Arbeitsweisen aufzudecken und final die Produktivität zu steigern. Das Tool ist daher in der Lage genaue Arbeitsabläufe von individuellen Mitarbeitern zu verfolgen und anschließend in einer Statistik auszuwerten.

Verschiedene Medien melden zudem (hier und hier), dass das Tool in den Standarteinstellungen keine Anonymisierung vorsehe. Eine solche sei zwar möglich, müsse aber extra und aktiv eingestellt werden. Mithin könne jeder Arbeitnehmer identifiziert und ihm ein genauer Score auf Basis des Productivity-Tools zugeordnet werden.
Aber selbst wenn eine solche Anonymisierung eingestellt ist, bleibt fraglich, ob wirklich jeder Rückschluss auf bestimmte Arbeitnehmer ausgeschlossen werden kann. Etwa in kleineren Unternehmen oder bei speziellen Arbeitsabläufen, die nur von bestimmten Arbeitnehmern ausgeführt werden, könnten anhand der Scoring-Ergebnisse immer noch Rückschlüsse auf individuelle Arbeitsweisen möglich sein.

Datenschutzbehörden sowie Arbeitnehmerverbände sind nun gehalten das neue Tool genau auszuwerten und anschließend entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen. Die Gefahr, dass der Productivity Score zur Leistungskontrolle und zum Tracking missbraucht wird, ist dabei offenkundig. Insofern muss sichergestellt werden, dass der Betriebsrat bezüglich des neuen Tools eingebunden wird und die jeweiligen Unternehmen, sofern sie auf Office angewiesen sind, soweit wie möglich sicherstellen, dass das Tool nicht oder nur in begrenztem Umfang zum Einsatz kommt.

Quellen: Spiegel.de, (letzter Aufruf: 28.11.2020); Heise.de (letzter Aufruf: 28.11.2020); Microsoft.com (letzter Aufruf: 28.11.2020)

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